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Das Alte Ägypten

Geburt des Pharaonenreiches (1/4)

König Narmer gilt als Einiger Ober- und Unterägyptens

Das Alte Ägypten - ein 3.000-jähriges Großreich, eine frühe Hochkultur der Wissenschaft, Kunst, Architektur, Religion, des Handwerks und Handels. Am Anfang der Geschichte Ägyptens steht vor allem ein Name: König Narmer.

Ägypten vor mehr als 5.000 Jahren: Entlang des Nils leben etwa eine Million Menschen, Fischer, Bauern, Jäger. Sie sind aus den Savannen der Sahara gekommen, die wegen ausbleibenden Regens immer mehr verwüsteten. Das Niltal bietet einen idealen Lebensraum: Die jährlichen Überschwemmungen verwandeln das Land entlang der Flussufer in eine fruchtbare Oase, in der üppige Ernten gedeihen. Der Nil soll die Grundlage und Lebensader eines Großreichs mit einer einzigartigen Hochkultur werden. Doch vor 5.000 Jahren herrschen dort noch mehrere rivalisierende Fürsten, ein geeintes Ägypten gibt es noch nicht.Im Süden regiert der ehrgeizige König Narmer. Er will seine Macht ausbauen und das Land am Nil unter sich vereinen. Doch die Fürsten im Norden wollen ihre Unabhängigkeit behalten. So steht Narmer vor der Wahl: Frieden mit Unterägypten oder Krieg um ein vereinigtes Reich?



Ein Großreich entsteht

Narmer zieht gegen die Regenten im Nildelta in den Kampf und siegt. Er wird der erste König über Ober- und Unterägypten und trägt die Doppelkrone, die sowohl das Symbol des Südens, den Lotus, zeigt, als auch das des Norden, Papyrus. Diese Krone sollten alle ägyptischen Herrscher nach ihm tragen, 3.000 Jahre lang. So erzählen es zumindest spätere Überlieferungen. Wissenschaftler waren sich lange uneins darüber, ob Narmer wirklich als Begründer des Pharaonenreichs gelten kann, und ob sich die siegreiche Schlacht gegen den Norden tatsächlich so zugetragen hat.Wichtigste Quelle für die Frühgeschichte Ägyptens ist die Narmer-Palette. Diese 5.000 Jahre alte Steinplatte wurde im 19. Jahrhundert in der alten Stadt Hierakonpolis, dem Machtzentrum Oberägyptens, gefunden. Die Palette zeigt König Narmer in siegreicher Kriegspose. Doch gibt die Darstellung historische Fakten wieder oder ist sie nur symbolisch zu verstehen? Widersprüchlich scheint vor allem, dass Narmers Oberägypten zuvor ein friedliches Land war, geprägt von den Gezeiten des Nils, von Ackerbau und Wohlstand. Verehrt wurde die Flussgöttin Satis. Trotzdem muss es auch damals Stammesfehden und Kämpfe um die Vorherrschaft gegeben haben - Kampf war dem Volk am Nil also nicht fremd.

Wissenschaftler finden Beweise




Forscher untersuchen die Hieroglyphen auf der Narmer-Palette nun erstmals akribisch auf Hinweise zur Aufklärung der Anfänge Ägyptens. Vieles deutet darauf hin, dass die Darstellung authentisch ist, da sie zahlreiche Details aufweist, die über einen symbolischen Charakter hinausgehen. Der Gegner Narmers ist durch die Hieroglyphe an seinem Kopf deutlich als Unterägypter gekennzeichnet. Die Palette könnte Narmer zum Dank für den Sieg dem Gott Horus dargebracht haben, der im Tempel von Hierakonpolis verehrt wird.Bestätigt wird diese Deutung der Narmer-Palette durch einen anderen Fund aus der Zeit der ägyptischen Staatsgründung, den Forscher in Abydos, 250 Kilometer nördlich von Hierakonpolis, entdeckt haben: ein profanes Täfelchen, Anhänger einer Warenlieferung. Es datiert die Lieferung auf das Jahr "in dem Narmer den Papyrusfeind besiegte." Die Jahresangabe, die auf wichtigen Ereignissen gründet anstelle von Zahlen ist damals üblich. Die Darstellung auf der Palette bildet also tatsächlich die Wirklichkeit ab: Narmer vereinte Ober- und Unterägypten durch einen Krieg zu einem Großreich unter seiner Herrschaft.

Grundstein für die Hochkultur

So wird Ägypten zum ersten zentral organisierten Territorialstaat der Geschichte. Alle ägyptischen Herrscher nach König Narmer gebieten über ein fruchtbares Land, das sich über mehr als tausend Kilometer von Nord nach Süd erstreckt. Sie werden Pharaonen genannt und als gottgleich verehrt. Die Sicherheit und der Frieden, die das Ende der Fehden und Rivalitäten unter den Stammesfürsten mit sich bringt, führen dazu, dass sich Handwerk, Wissenschaft und Kunst entwickeln und entfalten können. Der Nil ermöglicht als Transportweg regen Handel und Austausch innerhalb des Landes. Und wo Narmers Grab noch ein einfaches "Haus für die Ewigkeit" unter einem Sandhügel ist, werden zukünftige Herrscher riesige Pyramiden errichten lassen.


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Das Alte Ägypten - Geburt des Pharaonenreiches... von Zweifler-alias-JensengardB

Großmacht am Nil (2/4)

Thutmosis III. erweitert den Machtbereich Ägyptens

Unter Pharao Thutmosis dem Dritten steigt Ägypten zur Weltmacht auf. Der geniale Militärstratege verteidigt sein Reich am Nil gegen die Bedrohung durch die Völker Vorderasiens und bringt Gebiete weit über Ägypten hinaus unter seinen Einfluss. 


 

Thutmosis wächst um 1500 vor Christus in einer Zeit des Friedens und Wohlstands auf. In Theben regiert seine Stiefmutter Hatschepsut, die als Regentin die Macht übernommen hat und später mit Thutmosis gemeinsam herrscht.Ägypten ist reich, das Niltal ist fruchtbar und die Ernten üppig. Das sehen auch andere Völker. Und so kommt es immer wieder dazu, dass das Pharaonenreich von fremden Heeren bedroht wird. Erst drei Generationen vor Thutmosis' Zeit hatten die Hyksos aus Vorderasien das Land überfallen, eingenommen und 100 Jahre lang regiert. König Ahmose, einem Vorfahren Thutmosis', war es schließlich gelungen, die Eindringlinge zu vertreiben und die Fremdherrschaft zu beenden.

Neue Bedrohung für Ägypten

Als Thutmosis zu einem jungen Mann herangewachsen ist, zeichnet sich eine neue Bedrohung ab: das Reitervolk der Mitanni. Sie wollen ihr Reich vergrößern und dringen immer weiter in die ägyptischen Einflusszonen vor, wo sie sich mit den dortigen Fürsten verbünden.Thutmosis will gegen den Gegner vorgehen, doch noch ist Hatschepsut an der Macht und sie will keinen Krieg. Alles was Thutmosis tun kann, ist die Befestigungsanlagen im Süden des Landes zu verstärken und sein Heer auszubauen. Als Oberbefehlshaber der ägyptischen Streitkräfte lässt er Krieger ausbilden und Waffen herstellen. Bogen und Streitwagen, die die Hyksos in Ägypten bekannt gemacht hatten, werden weiterentwickelt.


Schließlich stirbt Hatschepsut, nach 20 Jahren Regentschaft. Die feindlichen Völker sehen den Tod der Herrscherin als Moment der Schwäche Ägyptens. Sie versammeln ihre Truppen vor Megiddo im heutigen Israel und bedrohen die Grenzen des Pharaonenreichs.

Ein rafinierter Plan



Thutmosis beschließt, den Feind in seinem eigenen Land zu schlagen. Er zieht mit seinem Heer Richtung Gaza. Die Wüsten und das Bergland um Ägypten, die das Land immer vor Angriffen schützten, werden für den jungen Feldherren und seine Streitkräfte zur Bewährungsprobe. Drei Wochen lang ist er unterwegs, mit mehr als 10.000 Kriegern samt Gefolge und 2400 Pferden, Ochsen und Eseln.Vor Megiddo angekommen, gilt es noch, das Karmel-Gebirge zu überwinden. Thutmosis' Berater wollen um das Gebirge herumziehen. Doch Thutmosis entscheidet, die Berge über einen Pass zu durchqueren. Ein riskanter Plan, der aufgeht. Die gegnerischen Truppen sind an der Süd- und Nordspitze des Gebirges postiert, doch mit einem Angriff aus den Bergen heraus hat dort niemand gerechnet. Thutmosis' Truppen schlagen die Gegner, die sich in die Bergfestung von Megiddo zurück ziehen. Nach sieben Monaten Belagerung fällt auch die Festung. Damit hat Thutmosis die unmittelbare Bedrohung Ägyptens abgewendet. Die Fürsten von Megiddo macht er zu seinen Vasallen, die ihm zu Gehorsam und Abgaben verpflichtet sind.

Ägypten wid zur Weltmacht

Doch die Mitanni sind damit immer noch nicht geschlagen. Deshalb befiehlt Thutmosis weitere Feldzüge, mit denen er seine Macht im heutigen Palästina sichert. Auch an der libanesischen Küste kämpft er, seine Truppen hat er mit raffiniert konstruierten Schiffen dorthin gebracht.

Insgesamt 17 Feldzüge führt Thutmosis während seiner Regentschaft. Ihm gelingt es, Ägyptens Grenzen und Einflussgebiete zu sichern. Die unterworfenen Gegner zahlen dem Pharao Tribut und erkennen seine Vormachtstellung an. Unter seiner Herrschaft werden neue Tempel und Prachtbauten errichtet, ein reger Handel mit den unterworfenen Gebieten entsteht. Ägyptens Einfluss reicht über den Mittelmeerraum bis nach Westasien und in den Sudan. Nie zuvor hat ein Pharao so lange über ein so großes Land und so viele Untertanen geherrscht wie Thutmosis der Dritte. Mit ihm beginnt eine der glanzvollsten Epochen der ägyptischen Geschichte.


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DOKU_ Das Alte Ägypten - Grossmacht am Nil... von Zweifler-alias-JensengardB

Im Zeichen des Sonnengottes (3/4)

Echnaton bricht mit den Traditionen

Um 1350 vor Christus ist Ägypten ist so machtvoll wie nie zuvor. Seit einem halben Jahrhundert herrscht Frieden im Reich, in dem gut vier Millionen Menschen leben. Doch schon bald bahnt sich hier ein Machtkampf an, der das Land erschüttern wird. Der neue Pharao Echnaton bricht mit dem Jahrtausende alten Kult und stürzt das Land ins Chaos. Was trieb ihn an? Was ist sein Vermächtnis? 

Die einmalige Geschichte Echnatons beginnt mit seinem Vater Amenophis dem Dritten. Der Pharao lässt sich in gewaltigen Bauwerken als "Gott auf Erden" feiern, als Abbild des Sonnengottes. Eine geschickte Kampfansage an die Priester, denn hinter den Kulissen schwelt schon lange ein Konflikt: Seit der Gründung Ägyptens vor über tausend Jahren steht der Pharao an der Spitze des Staates. Doch die Amun-Priester gewinnen immer mehr Einfluss auf die Politik des Landes.


Echnaton und Nofretete (Quelle: ZDF)

Amenophis als Gott der Sonnenscheibe

Für Amenophis den Dritten sind Reichtum und Macht der Priester zum Problem geworden. Seine Vorgänger haben einen Großteil der Kriegsbeute aus ihren Feldzügen den Göttern gestiftet. Gold, Silber, aber auch Kupfer und andere wertvolle Rohstoffe haben die Schatzkammern der Amun-Tempel gefüllt. Die Vorgänger von Amenophis waren bedeutende Feldherren. In vielen Schlachten haben sie nicht nur die Grenzen des Reichs gesichert und dem Land dauerhaften Frieden gebracht. Sie eroberten auch Palästina und Syrien und herrschten schließlich von Nubien - dem Goldland der Pharaonen - bis zum Euphrat in Vorderasien.


Aus unterworfenen Völkern wurden tributpflichtige Vasallen, deren Reichtümer nach Ägypten flossen. Anders als sein Vorgänger Thutmoses der Dritte, der allein siebzehn Feldzüge unternahm, zieht Amenophis nie in einen großen Krieg. Er hat ein Weltreich geerbt und muss keine fremden Völker unterwerfen. Und trotzdem wagt er mehr als alle vor ihm: Seine Kampfansage richtet sich gegen die mächtige Priesterschaft des eigenen Reiches.Amenophis identifiziert sich mit dem Gott der Sonnenscheibe Aton, der die ganze Schöpfung umfasst und für alle sichtbar ist. Es ist dieser Sonnenkult, den sein Sohn entscheidend ausbauen wird. Als Amenophis im 38. Jahr seiner Regierung stirbt, folgt Echnaton. Er will vollenden, was sein Vater einst begann.


Ägypten:Amenophis-Tempel 2 (Quelle: ZDF)

Echnatons Bruch mit den Traditionen

Im vierten Jahr seiner Herrschaft gibt Echnaton den Befehl, die Tempel des Reichsgottes Amun zu schließen - für immer. Der neue Pharao lässt seine Anhänger die Gotteshäuser stürmen, Tempelschätze beschlagnahmen und die Götterbilder zerstören. Nie zuvor sollte ein ganzes Volk seinen Göttern abschwören, ein ungeheures Sakrileg. In allen Tempeln lässt er den Namen des Reichsgottes Amun ausmeißeln. Von jetzt an soll Aton allein über Ägypten herrschen, der Gott des gleißenden Sonnenlichtes. Echnaton und seine Mitregentin Nofretete sind von nun an die die einzigen Mittler zum neuen Gott.


Die Tempel des Aton sollen die Heiligtümer des Amun in den Schatten stellen, sie erhalten sämtlich Steuereinnahmen. Alle anderen Tempel dagegen geraten in wirtschaftliche Schwierigkeiten und sind nicht überlebensfähig. Verzweifelt versuchen die Priester des Amun, die Statuen ihres Gottes zu retten. Doch jeder Widerstand ist zwecklos, Aufrührer werden in Straflager verbannt.Echnaton will auch weg von der Hauptstadt Theben, das noch ganz den Geist Amuns atmet. 400 Kilometer nördlich davon gründet er in seinem fünften Regierungsjahr ein neues Zentrum - Achet-Aton - der "Horizont des Aton" - auf fast menschenleerem Gebiet, mitten im Wüstensand. Dort lassen Echnaton und Nofretete sich als Kinder des Sonnengottes feiern.


Priester vor dem Tempel in Ägypten (Quelle: ZDF)

Eingottglaube wird nicht akzeptiert

Die neue Religion ist einfach. An die Stelle der vielen Götter ist Aton getreten. Und anders als diese trägt er auch nur einen einzigen Namen. Einheit statt Vielheit. Seine neue Vision des einen Gottes sollte für alle gelten - doch sie bleibt die Religion einer kleinen Elite. Der Großteil der Menschen sehnt sich nach der herkömmlichen Ordnung mit ihren vielen Göttern, die ihr Leben bisher bestimmte. Dazu Ägyptologe Donald Redford: "Sogar in seiner eigenen Stadt wird Echnatons neue Religion kaum angenommen. In den Randbezirken von Amarna hat man kleine Götterstatuen und Fetische der alten Kulte gefunden. Selbst an diesem neuen Ort beten die Menschen noch zu den alten Göttern." Echnaton, der Gottessohn, hatte sein Volk vergessen.


Der große Religionsstifter scheitert und stirbt in jungen Jahren. Kaum etwas wird von seinem Lebenswerk übrig bleiben. In die Erinnerung Ägyptens geht er als Ketzer ein. Seine Stadt Achet-Aton ist dem Untergang geweiht. Ihre Bauten werden geschleift, die Steine als Baumaterial neuer Tempel für die alten Götter verwendet. Die Jahrtausende alten Traditionen haben sich als stärker erwiesen.


Ägypten: Archäologische Grabung am Amenophis-Tempel (Quelle: ZDF)

Vorläufer des Monotheismus

Echnatons Andenken wird verfemt. Sein Name von der offiziellen Königsliste gestrichen. Sein Sohn Tutenchamun verflucht das Vermächtnis seines Vaters und stellt die alte Ordnung wieder her. Amun kehrt auf seinen Götterthron zurück, und die Macht der Priester ist stärker als zuvor. Nie wieder wird ein Pharao ihre Rolle in der ägyptischen Gesellschaft beschneiden. Theben verliert seinen Status als Hauptstadt, doch bleibt bis zum Ende der ägyptischen Geschichte religiöses Zentrum des Landes.Echnatons gescheiterte Revolution brachte eine neue Art Frömmigkeit hervor. Weil der Pharao sie als oberster Priester enttäuschte, wandten sich die Menschen nun direkt - ohne Mittler - an die Götter. Die vielen Götter Ägyptens - sie konnte Echnaton nicht stürzen. Damals war er mit der Verehrung eines einzigen Gottes seiner Zeit weit voraus. Doch die Saat seiner Idee wird Jahrhunderte später aufgehen: in den monotheistischen Religionen von Judentum, Christentum und Islam. Heute erkennt man in Echnaton den Vorläufer von Moses, Jesus und Mohammed.


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Das Alte Ägypten - Im Zeichen des Sonnengottes... von Zweifler-alias-JensengardB

Das Geheimnis des ewigen Lebens (4/4)

Ramses der Zweite und der ägyptische Gräberkult

Im Jahre 1279 vor Christus besteigt Ramses der Zweite den Pharaonentron. Unter seiner Herrschaft soll das Pharaonenreich prächtiger werden als je zuvor. Im ganzen Land will sich Ramses durch kolossale Bauten verewigen - Monumente für das Diesseits und das Jenseits. Was trieb ihn und die anderen Pharaonen an, solche gewaltigen Bauwerke zu errichten? 

Sein wichtigste Bauvorhaben nimmt Ramses früh in Angriff, es ist die königliche Grabanlage. Sie wird im Tal der Könige angelegt werden, wo schon andere bedeutende Pharaonen des Neuen Reiches bestattet wurden.


Pharao Ramses (Quelle: ZDF)

Urhügel als Pyramidenvorläufer

Bereits 2000 Jahre vor Ramses ließen sich die ersten Könige des ägyptischen Reiches in aufwändigen Grabanlagen in Abydos, nördlich von Theben, bestatten. Tief unter der Erde wurden ganze Paläste für das Jenseits angelegt. Die Wände der Hauptkammer waren mit geflochtenen Matten verkleidet, hier stand der große Holzschrein mit dem vergoldeten Sarg des Pharao. Ihn umgaben Gefäße mit Speisen und Krüge voller Bier - Proviant für das Leben im Jenseits.


Grabbeigaben der frühen Pharaonen

Die Versorgung mit Lebensmitteln und den alltäglichen Dingen des Lebens spielte auch im Jenseits eine große Rolle: Krüge mit Wein, Pfeilspitzen, kleine Gefäße in Tiergestalt, sogar Mohn, eine beliebte Droge, hat man gefunden. Oft waren es auch nur Nachbildungen aus Ton in Form von Knoblauch, Brot, Fleisch aber auch von Mohnkapseln.

Man entdeckte sogar Räume, in denen Diener mitbestattet wurden, die für ihren König sterben mussten. Die Grabbauer haben an nichts gespart: Wertvolle Zedernholzbalken tragen die Decke aus Stroh und Ziegeln. Eine Treppe führt in Richtung Westen, wo das Reich der Toten liegt. Den Abschluss bildet ein Berg aus Sand: Der "Urhügel" als Symbol der Lebensentstehung gewährleistet die Wiederauferstehung des Verstorbenen. Aus diesem Hügel über dem Grab haben sich dann Jahrhunderte später die Pyramiden entwickelt.

Gräberkult als Kitt der Gesellschaft

Kein Volk der Welt steckte je so viel Zeit, Arbeitskraft und Ressourcen in den Grabbau. Doch die Investitionen ins Jenseits zahlten sich auch für das Diesseits aus - zu diesem Ergebnis kommt der Ägyptologe Mark Lehner: "Die Pyramiden spielten bei der Entstehung des Staates eine große Rolle. Sie waren die soziale Kraft, die damals alles zusammen schweißte und dafür sorgten, dass man sich als Ägypter fühlte - egal ob man aus dem Norden oder aus dem Süden kam." So wurde die Gesellschaft geeint in ihrem Stolz auf ihre Leistungen und dem festen Glauben an die Unsterblichkeit.


Ägypten: Grabanlage in Abydos (Quelle: ZDF

Eine Arbeit für Spezialisten

Die Grabausstattung und die Beerdigungsrituale waren auch deshalb so wichtig, weil sie einen ganz bedeutenden Wirtschaftsfaktor des Landes bildeten. Ganze Handelszweige und Berufe hatten sich im Laufe der Zeit um den Totenkult gebildet: Mumifizierer; Menschen, die Natron abbauten, die Gräber gruben, die mit Weihrauch handelten und Textilien herstellten. All das bildete einen wichtigen Teil der Ökonomie des Landes. Wie die Pyramiden sind auch die gut 1000 Jahre später angelegten Felsgräber im Tal der Könige hochkomplexe Anlagen. Jeder Raum, jeder Korridor hat eine spezielle Funktion. Von besonderer Bedeutung war der Innenausbau des Grabes. Die exakte Ausführung entscheidet schließlich über den Ausgang der Jenseitsreise des Pharao. Eine wichtige Angelegenheit, denn auch im Jenseits müssen die verstorbenen Könige dafür sorgen, dass die Weltordnung erhalten bleibt und die Kreisläufe der Natur ewig währen.


Für die Männer, die an den Grabanlagen bauen, gibt es in der Staatsverwaltung sogar ein eigenes Ressort - mit "Planstellen" für Maler, Bildhauer, Steinmetze, Zimmermänner. Nur die talentiertesten Künstler und Handwerker des Pharaonenreichs werden verpflichtet, die für ihre harte Arbeit gut entlohnt werden. Sie leben in einem eigens für sie angelegten Dorf: Set Maat, "Sitz der Weltordnung". Es liegt nicht weit vom Tal der Könige entfernt, mitten in der Wüste. 25 Familien wohnen zur Zeit von Ramses in dieser Abgeschiedenheit. Werkzeug, Brot und Bier - alles was sie zum Leben und Arbeiten brauchen, muss mühsam auf Eseln ins Dorf transportiert werden. ZehnTage arbeiten sie auf der Baustelle, dann erst folgt das Wochenende.


Ramose mit Arbeitern im Tal der Könige (Quelle: ZDF)

Angst vor den Grabräubern

Trotz strengster Geheimhaltung ahnen die Menschen rundum, was für gewaltige Schätze in den Königsgräbern verborgen liegen. Und so setzt man alles daran, die Gräber vor Einbrechern zu schützen. Es gibt mehrere Wachhäuschen im Tal der Könige. Weil die umliegenden Hänge steil abfallen, hat man gute Sicht und kann jeden, der ins Tal kommt, auch von Weitem sehen.

Bilanz eines langen Lebens

Aber auch tiefe Fallschächte und zugemauerte Durchgänge gehören zu den ausgeklügelten Maßnahmen. Niemand solle zur Mumie vordringen, denn sie ist der Körper, mit dem der König in die Ewigkeit eingeht. Die Wandreliefs im vorderen Grabbereich sind unvollendet - zur Täuschung. Einbrecher sollen denken, das Grab sei unbenutzt. Ein versteckter Gang führt zur zentralen Grabkammer, in der die Mumie des Königs ruht. Unter dem tonnenschweren Sarkophag führt dann ein weiterer langer Tunnel in die Unterwelt und das ewige Leben.


Grab des Tutenchamun

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hat sich nur ein einziger Grabschatz bis heute bewahrt. Er stammt von einem Vorgänger von Ramses, Pharao Tutanchamun, der schon mit 20 Jahren starb. In den Kammern seiner Grabanlage fand man 5000 Objekte, darunter kiloweise Gold, mehrere königliche Betten einige Streitwagen, Götterfiguren und einen mit Edelsteinen besetzten Thron des Königs.


Ägypten: Uschebtis (Quelle: ZDF)

Auch seinen Söhnen hat der Pharao Stätten für die Ewigkeit bereitet. Für sie lässt er die größte je dagewesene Grabanlage im Tal der Könige bauen. Seit 15 Jahren legt das Team um den Archäologen Kent Weeks Kammer für Kammer frei: Bisher wurden 150 entdeckt - und noch immer ist kein Ende in Sicht. Die Anlage wurde schon früh ausgeraubt und von Überschwemmungen nach Unwettern in Mitleidenschaft gezogen. Immernhin einige wenige Knochen und Schädel konnten noch geborgen werden.90 Jahre ist Ramses geworden, ein biblisches Alter in einer Zeit, in der die Menschen meist nicht einmal halb so alt werden. 66 Jahre lang hat er regiert - Generationen von Ägyptern kennen nur ihn als Pharao. Als "Ramses der Große" wird er in die Geschichte eingehen. Seine Herrschaft gilt als Höhepunkt der Pharaonenzeit. Bis heute zählt er zu den bedeutendsten Königen im Land am Nil. Niemand hat mehr gebaut und das Antlitz Ägyptens stärker geprägt: von den Felstempeln in Abu Simbel bis zu den gewaltigen Säulenhallen in Theben.



Ägypten: Abu Simbel (Quelle: ZDF)

Die Religion war das emotionale Band, das alle Ägypter bis zum Schluss zusammenhielt. Die Sehnsucht der Ägypter nach einem ewigen Leben hat all das hervorgebracht, was uns bis heute an sie erinnert. Pyramiden und Totenbücher, Tempel und Gräber zeugen von ihrem Leben am Nil - und von ihren gewaltigen Anstrengungen, dieses Leben in Ewigkeit fortzuführen. Ihr Glaube an die Wiederauferstehung und ein paradiesisches Leben nach dem Tod wird einmal Juden, Christen und Moslems prägen. Auf diese Weise sind sie tatsächlich unsterblich geworden.

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Das Alte Ägypten - Das Geheimnis des ewigen... von Zweifler-alias-JensengardB

Erster Friedensvertrag der Geschichte

Ein einmaliges Dokument beendet jahrzehntelangen Konflikt zwischen Hethitern und Ägyptern

Die lange Regierungszeit von Ramses dem Zweiten geht als das goldene Zeitalter in die Geschichte Ägyptens ein. Dabei gründet sich der Ruhm des Pharaos mehr auf seine gigantischen Bauprojekte als auf seine militärischen Erfolge. Tatsächlich ist es sogar ein durch ihn geschlossener Friedensvertrag, der zu weltpolitische Bedeutung gelangt.

multimedia.zdf.de/module/karteAegypten/index.php


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